Donnerstag, 28. Februar 2008

Provinz Maramures / RO

Maramures, die ursprünglichste Region Rumäniens
"Die rumänischen Waldkarpaten"
Maramures heißt die Provinz. Es gibt wohl keine Region in Rumänien, in der sich Lebens- und Denkweisen der Menschen so ursprünglich erhalten haben wie hier in den Waldkarpaten. Die Maramures sind das Land der Bauern und Hirten, man nennt es auch das Armenhaus Rumäniens. Eine zauberhafte Landschaft empfängt uns mit kleinen versteckten Bauerndörfern, die nach der Wende 1992 mühsam lernten, auf sich allein gestellt zu überleben.
Wer mehr über die Region Maramures wissen möchte, besorge sich den Reiseführer: "Die rumänischen Waldkarpaten" (Verlag Schelzky und Jeep, Berlin). Das Buch ist vergriffen, Restexemplare mit etwas Glück im Buchhandel noch zu finden. Eine überarbeitete Neuauflage ist in Vorbereitung.
In der ursprünglichsten Region Rumäniens - der Maramures - fährt die historische Schmalspurbahn "Wassertalbahn" nach wie vor im regulären Verkehr. TransylvaniaTravel bietet eine Kurzreise mit Bahnfahrt, Wanderungen, Besichtigungen. Als Verlängerung für eine unserer Rumänien-Gruppenreisen oder auch als Individualreise buchbar.
Nirgendwo sonst in Rumänien werden Sie ein Gebiet finden, in dem Tradition und alte Kultur noch so im Mittelpunkt des täglichen Lebens stehen. Manchmal scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Pferdefuhrwerke und Ochsenkarren bestimmen noch immer das Straßenbild. Viele Maramureser tragen vor allem an Feiertagen ihre alten Tracht. Hektik aber auch Langeweile sind hier fremd. Die Menschen erzeugen fast alles was sie zum Leben benötigen selbst. Große Fabriken finden Sie in diesem Landesteil nicht. Das ist touristisch sicherlich zu begrüßen, hat aber auch Nachteile. Arbeit gibt es für die Bevölkerung kaum und so sind viele Maramureser Selbstversorger, die ihre Waren auf den Bauernmärkten zum Kauf anbieten. Eine Chance bietet sich mit dem sich langsam entwickelnden Tourismus. Die Einheimischen haben erkannt das die Besucher der Maramures keinen Wert auf große Hotels und übermäßigen Luxus legen. Vielmehr möchten die Gäste eintauchen in das uns so fremde Leben der Maramureser. Überall sind kleine Vereine entstanden die in den Dörfern Privatunterkünfte anbieten. Hier können Sie direkt am Familienleben teilhaben und erfahren so manche Dinge die Ihnen ein Reiseführer nicht vermitteln kann. Denken Sie bitte bei einem Besuch in dieser Region daran, das die Maramureser ein sehr stolzes Volk sind. Prahlereien und Belehrungen jeglicher Art sollten Sie Unterlassen. Versuchen Sie doch einmal ein wenig von dem Lebensgefühl dieser Menschen mit nach Hause zu nehmen. Sie werden es nicht bereuen.


Bildergalerie von Maramuresch; Vischeu de Sus und Waldbahn "Wassertalbahn";
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Samstag, 2. Februar 2008

Ein neues Europa entdecken

Ein Jahr in der Europäischen Union - La Multi Ani, Romania!
Seit einem Jahr ist Rumänien nun Mitglied in der Europäischen Union. Hunderttausende feierten in den Straßen von Bukarest. Auch wenn der anfängliche Enthusiasmus etwas verflogen ist ziehen doch viele Rumänen eine positive erste Bilanz. Alleine die Reisefreiheit bedeutet für viele Menschen, die sich Jahrzehnte lang als Europäer zweiter Klasse fühlten, sehr viel. Und diese neue Mobilität nutzen viele auch. So können die österreichischen Schiorte in diesem Jahr einen deutlichen Anstieg der Gäste aus Rumänien verzeichnen. Und auch wenn Rumänien mit der EU-Mitgliedschaft teuer geworden ist - es gibt auch viele Gewinner, die ihren neuen Reichtum wo nur immer möglich gerne zur Schau stellen. Natürlich gibt es auch die Verlierer. Dazu zählen die Bauern, die mit ein, zwei Kühen im Stall den Agrarriesen der EU absolut chancenlos gegenüber stehen, Rentner die aufgrund der stark gestiegenen Preise kaum mehr das Nötigste zum Überleben haben und natürlich die große Zahl der Roma, welche schon immer zu den Benachteiligten gehört haben.
Zwar ist die viel erhoffte freie Wahl des Arbeitsplatzes in der Europäischen Union für die meisten Länder durch eine bis zu sieben Jahren geltende Sperrfrist noch eingeschränkt, dennoch arbeiten Millionen Rumänen bereits im Ausland - geschätzt eine Million alleine in Spanien. Die Millionen an harter Währung, die die neuen Migranten in die Heimat schicken, sind für den rumänischen Staat überlebenswichtig. Allerdings hat die Sache auch einen negativen Effekt: in einigen Teilen des Landes fehlen die nötigen Arbeitskräfte sodass Industrieunternehmen nun daran denken, selbst billige Gastarbeiter aus dem Ausland - vor allem der Republik Moldau - zu importieren.
Zum Ende des Jahres kam es im Land zu größter Beklemmung über Europa, als die rumänischen Bauern befürchten mussten, dass die EU das traditionelle Schweineschlachten in Hinterhöfen verbieten könnte. Brüssel hat zuletzt aber doch einen Rückzieher gemacht, die Vernunft
hat dieses Mal noch gesiegt und so roch es auch Weihnachten 2007 überall in Rumänien nach Gebratenem und Geschmortem. Die Welt in Rumänien ist also auch ein Jahr nach
dem Beitritt noch in Ordnung.

Bildergalerie von Maramuresch; Vischeu de Sus und Waldbahn "Wassertalbahn";
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Marco Schulti