Sonntag, 16. März 2008

ORTHODOXE OSTERN IN DER MARAMURES

Die Maramures ist Südosteuropas letzte intakte Kulturlandschaft.
Bis hoch hinauf in die Berge, die mit dem "Pietrosul" über 2.300 Meter erreichen, wird noch großflächig Heu- und Schafwirtschaft betrieben. Diese leicht zugängliche und bisher fast noch unberührt gebliebene "Toscana" Rumäniens ist ein wahres Wanderparadies. Die malerisch in den Tälern liegenden, traditionsreichen Dörfer sind unverwechselbar in Rumänien geblieben. Genau wie ihre gastfreundlichen Bewohner. Wandern sie vorbei an berühmten wie imposanten Holzkirchen, Klöstern und Holztoren. Lassen sie sich von Jahrhunderte alten Bräuchen der Bewohner begeistern.Wandern sie abseits ausgetretener Wege durch intakte Natur und begegnen sie gastfreundlichen Bauernfamilien in der wohl reizvollsten Kulturlandschaft Rumäniens. Bestaunen sie ihre traditionellen Bräuche und archaisch anmutende Lebensform, ihre berühmten Holzkirchen und Holztore – jene "Zivilisation aus Holz", die die Region in ganz Europa bekannt gemacht hat. Fahren Sie mit der letzten originalen Dampflok- Waldbahn in eines der romantischsten Täler der Maramures. Erwandern sie gemeinsam mit uns ein abgeschiedenes und nur zu Fuß zu erreichendes, ruthenisches Minderheiten-Bergdorf. Genießen Sie entspannte Abende im schönen Weintal bei schmackhaftem Essen, anregender Unterhaltung und stimmungsvollem Feuer.

Bildergalerie von der Provinz Maramures; Vischeu de Sus und Waldbahn;
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Marco Schulti

Mittwoch, 12. März 2008

DIE WALDBAHN von VISEU DE SUS

HARTER EINSATZ VON MENSCH UND MASCHINE
Schon die Anreise zur letzten Waldbahn unter laufendem Dampfbetrieb ist alles andere als einfach. die multikulturelle Stadt Viseu de Sus. Oberwischau - so der deutsche Name dieser Stadt mit 20.000 Einwohnern - liegt im Norden von Rumänien. Hier gibt es ein Stadtviertel, das überwiegend von Zipsern bewohnt wird. So werden hier die Nachkommen einstiger Auswanderer aus Oberösterrreich, den Salzburger Land und Tirol genannt.

In den Karpaten gibt es noch viele unberührte Täler - eines der schönsten davon ist das vorerwähnte Wassertal, das sich von Oberwischau aus in östliche Richtung erstreckt. In den ausgedehnten Wäldern dieser Region gibt es noch freilebende Bären und Wölfe. Im Sommer wird hier Almwirtschaft betrieben. Das Tal ist an manchen Stellen so eng, dass es nicht durchgängig durch Strassen erschlossen werden kann. Daher wurde 1932 eine Schmalspurbahn (bosnische Spur: 760 mm Spurweite) errichtet.

Viseu de Sus liegt im Bezirk Maramures im Norden Rumäniens am Zusammenfluß von Vaserul und Viseul. In Ober-Wischau, wie Viseu de Sus auf deutsch heißt, hat die Holzwirtschaft eine lange Tradition. Besonders aber in Viseu de sus und im Tal des Flusses Vaser, durch das die CFF-Strecke führt. Das große Sägewerksareal, mit dem Waldbahn-Depot und einem ausgedehnten Werkstättentrakt liegen am nordöstlichen Ortsrand. Mittels umfangreicher Ladeeinrichtungen werden hier rohe Stämme, aber auch Schnittholz aus dem Sägewerk auf Normalspurwagen verladen. Die Überstellung der Wagen zum Bahnhof der CFR besorgten früher die CFF-Normalspurloks. Das Übergabegleis war mit einer dritten Schiene ausgestattet, sodaß auch die Schmalspur-Fahrzeuge die Strecke bis zu einem kleinen, holzverarbeitenden Betrieb am Ufer des Viseu-Flusses befahren konnten. Nun hat sich eine neue Firma - die R. G. Holz etabliert, die nun die Gleise ebenfalls mitbenutzt, wie auch das rumänische Militär, das mit eigenen Draisinen in die Kaserne naher der ukrainischen Grenze fährt. Der interessanteste Tag in Viseu war früher zweifellos der Montag, an dem die Waldarbeiter zu ihren Arbeitsstellen in den Bergen gebracht wurden. Es verkehrten gewöhnlich bis zu drei Züge: der erste bestand aus ein oder zwei Güterwagen, mit denen Lebensmittel transportiert wurden, und 5 bis 6 Personenwagen. Jeder Personenwagen hatte seinen Bestimmungsort. In Botizu blieb ein Wagen zurück, in Fäina zwei, so daß oft nur 2 Personenwagen Coman, die letzte Station, erreichten.

Auf Grund der schlechten wirtschaftlichen Lage der Region sind die Gleisanlagen, aber auch das Rollmaterial, inzwischen in teilweise desolatem Zustand. Der in der Schweiz gegründete Verein "Hilfe für die Wassertalbahn" (
www.wassertalbahn.ch) ist deshalb um Abhilfe bemüht. Dank Unterstützung eines Reisebüros am Bahnhof (Ecotours) und persöhnlichen Einsatzes vor Ort von Michael Schneeberger, Vereinspräsident und Chef von Ecotours, konnten im letzten Sommer über 100 Personen pro Tag auf dieses Industriedenkmal im Wassertal aufmerksam gemacht werden.
Die einzige noch funktionierende Waldbahn gilt auch als der letzte Zeuge einer einst sehr verbreiteten Transportart. Dampfloks waren früher auf der ganzen Welt, insbesondere in Mitteleuropa, im ständigen Einsatz. Noch bis in die sechziger Jahre betrieben die CFF "Caile Ferate Forestiere" - so lautet die offizielle Bezeichnung der staatlichen rumänischen Waldbahnen - Schmalspurbahnen mit insgesamt 3.000 Kilometer Streckenlänge."
Über sie wird der gesamte Transport zwischen den Holzeinschlagplätzen und dem Sägewerk abgewickelt. Nur an Sonntagen ruht der Bahnverkehr. Die Strecke gilt nicht alleine wegen ihrer Länge als einzigartig. Mit dieser Streckenführung werden das gesamte Tal (und zusätzlich ein Seitental) erschlossen. Dass dafür noch sehr altertümliche Dampfloks im Einsatz sind, erhöht den besonderen Charm dieser Bahnlinie. Die maximale Steigung dieses Waldbahnsystems beträgt 59 0/00.
HARTER EINSATZ VON MENSCH UND MASCHINE: Die Holzwirtschaft im Maramuresch-Gebiet hat eine lange Tradition. Besonders aber in Viseu de sus und im Tal des Flusses Vaser, durch das die CFF-Strecke führt. Vor Errichtung der Bahn wurde das Holz im Wasser zu Tal geflößt. Um die Abhängigkeit vom Wasserstand zu mindern, wurden Klausen errichtet, in denen der Fluß gestaut wurde. Die Floße warteten unterhalb der Klause, bis das Wehr geöffnet wurde. Die Flutwelle trug die Floße talwärts. Geflößt wurde, so sagt man, manchmal sehr weit: Beispielsweise vom Vaser über den Viseu bis in die Theiss und auf dieser bis zur Donau. Eine lange Reise! Reste einer Klause sind heute noch nahe der CFF-Station Botizu zu sehen. Das Flößen war zwar kostengünstig, brachte aber erhebliche Nachteile, wie die Verschlechterung der Holzqualität, sowie Manipulationsverluste mit sich und war außerdem gefährlich. Aus diesen Gründen begann man im Wassertal 1932 mit dem Bau der Waldbahn. Einzigartig auf dieser Linie sind - abgesehen vom Personenverkehr - die drei Tunnels auf der Strecke nach Fäina und früher ein Wasserkran auf offener Strecke vor Novat.




Die Wassertalbahn im Frühling: Teil 2
https://www.facebook.com/media/set/?set=oa.556632271023430

mit freundlicher Unterstützung von Hans Hufnagel

Marco Schulti